Nachdem ihr so lange habt warten müssen, will ich euch nicht mehr länger auf die Folter spannen. Ich hab alle Kommentare in den Lostopf geworfen und per Zufallsgenerator die Kommentarnummer gezogen.

Das Krimi – Paket geht an:  andi(brividolibro)

Herzlichen Glückwunsch!
Diese Krimi – Reihe vom SuttonVerlag gehört, wie ich finde, derzeit zum Besten, was das deutsche Krimigenre zu bieten hat. Mir hat das Lesen sehr viel Spaß gemacht. Ich würde mich freuen, wenn du mich auf dem Laufenden hälst, wie du sie Bücher gefunden hast. Und wenn du eine deiner Videorezensionen über sie machst, schick mir den doch Link.

Das Urban Fantasy – Paket geht an: Melanie

Herzlichen Glückwunsch!
Ich freu mich ganz besonders, dass das Los dich getroffen hat, weil du doch schon so lange auf meinem Blog Leserin bist. Ausserdem ist die Reihe „Stadt der Finsternis“ aus dem EGMONT LYX Verlag meine Lieblingsfantasie – Reihe. Ilona und ihr Mann Gordon sind aussergewöhnlich sympatisch und offen. Auf ihrem Blog gibt es viele Snippets zu lesen und manchmal sogar Kurzgeschichten.
Kate und Curran, die beiden Hauptfiguren, sind charismatisch und schlagfertig. Ich bin ganz vernarrt in die Art und Weise, wie die beiden Autoren leben in die Welt und die Figuren bringen. Du hörst, ich bin ganz begeistert und hoffe, dass du es auch sein wirst.

Das Crazy Alice- Paket geht an: karfie

Herzlichen Glückwunsch!
Lass dich überraschend und …
….  ….   Viel Glück zum Nichtgeburtstag Für DICH!

Ausserdem gehen alle, die hier kommentiert haben, in die große Verlosung von Global Talk.

Wer hier also kein Glück hatte, bekommt nochmal eine Chance. Ich drück ganz fest die Daumen.

Danke an alle, die mitgemacht haben, die neuen und die alten Gesichter. Ich hoffe, ich lese bald wieder von euch. Ich freu mich doch über jeden Kommentar.

eure Wortsplitter

Fast würde ich es gute Fanfiction nennen. Jedenfalls scheint mir, als habe der Autor hier all die Dinge zusammen getragen, die er selbst am liebsten mag. Der klassische Krimi wird mit Steampunk gemischt und mit Zombie Apokalypse und einer Spur Action gewürzt. Und zählt eine mechanisch gepimpten Queen Victoria eigentlich schon zu SciFi?

George Mann
Affinity Bridge
448 Seiten
erschienen im September 2011
Piper Fantasy
ISBN 978 – 3492702386

Sir Maurice Newbury ist im Auftrag der britischen Krone, unterwegs und ermittelt in den außergewöhnlichen Fällen. In ihm finde ich so viele meiner Lieblingsfiguren wieder, das Britisch-Aristokratische eines Lord Peter Wimseys, z.B., ohne jedoch an dessen Lässigkeit heran zu reichen. Genauso wenig kann leider Newburys Assistentin Veronica Hobbes Wimseys Partnerin Harriet das Wasser reichen. Auch erkenne ich den großen Sherlock Holmes – aber eher aus den Guy Ritchie Filmen, als den Conan Doyle Büchern – in Newburys Enthusiasmus gegenüber der Technik, der dunklen Leidenschaft für Drogen und der aufkommenden Unruhe, wenn es nichts zu tun gibt, allerdings fehlt ihm Holmes Genialität. Im Gegenteil, manchmal wirkt der gute Mann etwas schwer von Begriff. Ich finde außerdem noch ein wenig von Indianer Jones und James Bond in Newburys Persönlichkeit und, fast hätte ich es vergessen, natürlich, John Sinclair. Hier, muss ich sagen, ist George Manns Buch sprachlich dem Original ein wenig voraus.

Steampunk, Zombies und klassischer, britischer Krimi, wie passt das zusammen? Eigentlich überraschend gut.

1901: In einem nebeligen London sterben die Menschen in dem ärmlichen Viertel Whitechapel. Die Menschen haben Angst vor dem Geist eines Polizisten, der die Morde begehen soll. Wenn es um Geister geht, ist Newbury in seinem Element, denn das Mystische, das Übernatürliche ist sein Spezialgebiet. Doch bevor er dem Chief Inspector von Scotland Yard bei diesem Fall helfen kann, stürzt eines der dampfbetriebenen Dampfschiffe ab, die Londons Himmel bevölkern. Die Königin persönlich setzt Newbury auf diesen Fall an.

Oh, und dann gibt es noch die Zombies, die Londons Straßen unsicher machen. Sie haben zwar nur bedingt etwas mit der Handlung zu tun, machen aber Spaß und Spaß muss sein.

Eigentlich ist die trashige Ansammlung der coolsten Details aus Buch und Film wirklich unterhaltsam zu lesen und lässt mein Nerd-Herz höher schlagen. Doch leider ist der Schreibstil unglaublich bevormundend. Man überlässt es mir nur selten selbst, die Situation oder Person zu begreifen. Lässt der Autor zB. die Assistentin Veronica seufzen, die Augen niederschlagen und sich in den Stuhl sinken, ist es nicht meiner Fantasie überlassen, in ihr die Erschöpfte zu erkennen. Der Autor will anscheinend kein Risiko eingehen, dass womögliche falsche Eindrücke aufkommen und schreibt sicherheitshalber noch einmal explizit, wie abgekämpft die nette Dame ist. Das ist auf die Dauer ermüdend. Und dann sind da diese Kampfszenen. …

„Er legte sein ganzes Gewicht in den Stoß und durchbohrte den Leib des Wesens. Das Schwert drang tief ein, sogar das Heft versank im Bauch der Kreatur. Er drehte die Klinge herum und bemühte sich verzweifelt, das böse Geschöpf aufzuhalten und irgendeine Art von Reaktion zu erzwingen. Unbeeindruckt stürmte das Ungeheuer weiter auf Hargreaves los, der inzwischen die Klinge fahren gelassen hatte und mit bloßen Händen auf das Gesicht des Gegners einschlug, während er sich zugleich wand, um den Raubtierklauen des Angreifers zu entgehen. Nicht lange und er zuckte nur noch anfallartig, denn er hatte nichts ausrichten können, und das Wesen hatte ihn an sich gezogen und ihm mit einem einzigen schrecklichen Schnappen die Kehle herausgerissen.

Entsetzt zog Coulthard den Säbel zurück und schlug nach dem Angreifer, der den erschlafften Körper seines Freundes festhielt.“

Nach allem was passiert, kann er den Säbel, der tief in den Gedärmen des Monsters steckt, hinausziehen?

Naja vielleicht fehlt es mir einfach an Fantasie den von George Mann beschriebenen Bewegungsablauf nachzuvollziehen. Auch ein späterer Kampf auf dem Dach einer fahrenden Strassendampflok spielt sich ähnlich ab. Wobei … als schnelle Action-Filmszene würden die Kämpfe bestimmt gut aussehen.

Der Auftakt zu einer neuen Streampunk – Krimreihe ist kein Buch zum Nachdenken und auch nicht um in einer schönen melodischen Sprache zu schwelgen. Aber es ist unterhaltsam und mit vielen „Das kenn ich doch“- Momenten gespickt.

George Mann

Nach der Tradition des amerikanischen hardboiled detectives ist Schäfer ein Polizist am Rande des Abgrunds, doch erfrischender Weise keiner kurz vor einem Zusammenbruch, sondern danach. Im Gegensatz zu den vielen Ermittlern, die den Kampf gegen die eigene Hoffnungslosigkeit schon aufgegeben haben, kämpft Schäfer, nicht immer mit Erfolg, gegen die Wut und den kleinen depressiven Hamster im Mühlrad, den jeder mal in seinem Kopf hat. Es ist ein menschlicher Ermittler, den ich mir so auch tatsächlich vorstellen kann. Den Rest des Beitrags lesen »

Leseliste Münchenurlaub:

Faye Kellermann (btb)
„Denn rein soll deine Seele sein“

Faye Kellermann - Denn rein soll deine Seele seinDer erste Band einer Krimireihe um den Detectiv Pete Decker und der jüdischen Lehrerin Rina Lazerus. Eine junge Frau wird in der Mikwe einer jüdischen Gemeinde überfallen. Doch nicht nur für die Ermittlung braucht Pete Decker besonderes Fingerspitzengefühl, sondern auch im Umgang mit Rina. Denn Aussenstehende sind in dem engen Zusammenhalt der jüdischen Gemeinde nicht gern gesehen.

Ein einfühlsam geschriebener Krimi mit interessanten Informationen zum jüdischen Leben. Ich mochte Rina auf Anhieb. Das Buch hat für einen Krimi eine besonders schöne Sprache und schafft es trotz spannender Handlung die ruhige Art von Pete und die Sanftheit von Rina auszudrücken.

Den Rest des Beitrags lesen »

„Für immer tot“ ist der 2. Teil der Krimireihe um den Totengräber Max Broll und es ist emotional aufreibend.

Bernhard Aichner - Für immer tot

Bernhard Aichner - Für immer tot

Jemand platziert in der Wohnung vom Max ein merkwürdiges Handy. Nur 6 Tasten, kein Display. Hinter einer der Tasten hört Max die Stimme seiner Stiefmutter Tilda, die ihm Furchtbares erzählt.
Lebendig begraben.
Sie wurde niedergeschlagen, verschleppt und lebendig begraben.
Aber sie hat ihren Entführer erkannt. Es ist Wagner der „Kindermacher“, den sie wegen Mordes an seine Frau vor Jahren ins Gefängnis gebracht hatte.
Dort ist er noch immer, verschlossen hinter Gitterstäben und von hohen Mauern umgeben, ohne Ausgang. Es ist unmöglich, dass er es gewesen ist.
Den Rest des Beitrags lesen »

Edith Kneifl - Stadt der Schmerzen

Edith Kneifl - Stadt der Schmerzen

„Ein packendes Krimidrama“ und „raffinierte(r) Psychothriller“, wie der Text auf der Rückseite des Schutzumschlages verspricht, hatte ich gesucht, doch leider nicht gefunden. Dabei muss sich der außergewöhnliche Stadtführer mit Krimi-Note gar nicht hinter solch schlagkräftigen Genre-Schubladen verstecken. Und obwohl ich es genossen habe mit Katharina Kafka durch Florenz zu wandern und die Schönheit der Stadt zu bewundern, sind meine Erwartungen nicht erfüllt worden.
Den Rest des Beitrags lesen »

Alred Komarek "Zwölf mal Polt"

Alfred Komarek hat uns mit „Zwölf mal Polt“ einen besonderen Einblick in das Leben des einmaligen Ermittlers Simon Polt gegeben und wer dem Polt und seiner Art verfallen ist, der wird in diesen Geschichten besondere Momente finden. Die Anekdoten erzählen vom Beginn seiner Gendarmenzeit und losen Enden, die verknüpft werden, bis hin zu … nun … sagen wir einem nein zwei einschneidenen, alles verändernden Erlebnissen.

Den Rest des Beitrags lesen »

Alfred Komarek – Polt

06. Mär 2011

Polt - KriminalromanSimon Polt und mich trennen Welten. Es gibt 2 herausragende Merkmale, die uns voneinander unterscheiden. Die Hauptfigur in dem neuen Polt-Roman ist der altmodische, schweigsame ehemalige Gendarm des niederösterreichischen Wiesbachtal. Ich bin eine Großstadt-Quasselstrippe mit einer Dorfneurose. Doch zu meiner Überraschung nimmt mich die ruhige Art Polts schnell gefangen und immer wieder folge ich ihm zurück in sein Wiesbachtal, wo er mir die grimmig, ablehnenden Weinbauern näher bringt und mich sogar für die Kleinkrämerin Frau Habesam erwärmen kann. Sein Verständnis für das Menschliche wird zu meinem und ich kann verzeihen, für wenigstens 170 Seiten.

Den Rest des Beitrags lesen »

Manfred Wieninger Prinzessin Rauschkind

M. Wieninger

„Prinzessin Rauschkind“ ist ein Krimi mit sehr starkem regionalem Bezug zu Harland, einem Stadtteil der niederöstereichischen Stadt St. Pölten. Der Autor Manfred Wieniger kennt sich aus, stammt er doch selbst aus Harland. Ob die Stadt jedoch froh darüber ist, Schauplatz der Miert-Krimis zu sein, bezweifle ich, denn sie erscheint mir grau und trostlos, nicht gerade ein idealer Ort für einen romantischen Kurzurlaub mit all den Korrupten und Verrückten. Aber vielleicht ist es auch Miert, der diese schwachen Charaktere geradezu magisch anzieht.

Den Rest des Beitrags lesen »

Das Buch ist ein Traum. Es ist mystisch, verworren, voller Bilder und Andeutungen und manchmal völlig unlogisch. Nach dem Aufwachen verlieren sich schnell die Details und irgendwie versuche ich zu verstehen, was der Traum bedeuten sollte. Also versuchen wirs es doch einfach mal mit einer Traumdeutung:

Ich träumte:

Charles Unwin kann man wohl zu recht den besten, zuverlässigsten und akkuratesten Schreiber der Agentur nennen, auch wenn er selbst dem wohl nicht zustimmen würde. Die Agentur ist eine Detektei und sorgt in Unwins Stadt für Ordnung und Sicherheit. Doch obwohl es sonst nicht seine Art ist, weicht er schon seit ein paar Tagen von seiner morgentlichen Routine ab und fährt vor der Arbeit zum Bahnhof, um sich dort einen schrecklichen Kaffee zu kaufen und von Weitem die Dame in dem karierten Mantel zu beobachten. Dort gerät sein Leben plötzlich völlig durcheinander, man befördert ihn zum Detektiv. Unwin, dessen höchster Ausdruck von Ausgelassenheit es ist, auf Socken durch seine Wohnung zu rutschen oder einen besonders passenden Titel für eine Fallakte zu finden, ist mit dem Gedanken überfordert. Er beschließt diesem Fehler nachzugehen und so schnell wie möglich zu korrigieren. Dabei stolpert er in immer erstaunlichere Situationen. Der Detektiv, für den er zuständig war, ist verschwunden, der Wächter ermordet, in dem Wanderzirkus, der nicht wandert gehen merkwüdige Dinge vor und bald ist auch die Stadt in einem Alptraum gefangen. Unwin muss in den Tiefen der Detektei suchen, um zu erfahren wo sich sein Detektiv aufhält, denn er hofft, dass er dann endlich wieder nur Schreiber sein kann. Begleitet wird Unwin von Auszügen aus dem „Handbuch der Detektive“ das ihm anfangs überreicht wird, damit er sich in seinem neuen Aufgabengebiet besser zurecht finden kann. Mit Geschriebenem Wort kennt sich Unwin aus, es vermittelt ihm Sicherheit, denn Fakten lügen nicht. Aber bald erkennt der Schreiber, dass selbst seine eigenen Akten ein dunkles Geheimnis verbergen, denn vieles steht zwischen den Zeilen, man muss es nur zu lesen wissen.

Ein Deutungsversuch:

Die Stadt wirkt bekannt und gleichermaßen fremd. Die Figuren sind voller Geheimnisse, die es zu ergründen gilt. Und man stürzt sich mit Unwin zusammen in ein Abenteuer. Mich erinnert das „Handbuch“ ein bisschen an „Alice im Wunderland“, eine Geschichte, die ich liebe, und tatsächlich erzählt Berry in einem Interview, dass Unwinn sowohl etwas von Alice als auch dem weißen Kaninchen hat. Und ich denke, später findet der Detektiv, der lieber ein Schreiber wäre, sogar etwas vom Merzhasen in sich.
Anfangs wirkt fast alles in Berrys „Handbuch“ auffallend tiefgründig und mysteriös. Besonders seinen Hang zu bedeutungsvollen Namen bewirkt, dass man sich bald bei jeder Kleinigkeit fragt, was sich hinter dieser Formulierung verbergen kann. Da ist die Agentur, deren Gebäude sich über die Stadt erhebt und so dominant ist, dass Unwin froh ist, darin zu arbeiten, damit er es nicht jeden Tag sehen muss. Und so klar strukturiert das sichtbarer Gebäude und die Abteilungen ist, um so höhlenartiger erstreckt sich die Agentur unterhalb des Erdgeschosses. Wie ein Ameisenbau erscheint mir die Agentur, mit den drohnenartigen Unterschreibern und den königlichen Hauptschreiberinnnen. Mit poetischer Sprache erschafft Berry Spannung, die zum Weiterlesen animiert. Berry spielt mit den Klischees der Krimis aus den zwanziger Jahren. Anfangs amüsant, aber ist es auch sehr anstrengend. Irgendwann fühle ich mich, wie ein Hamster in einem Drehrad. Nichts scheint sich wirklich aufzulösen. Immer tiefer verwirren sich die Handlungsfäden, werden wiederholt und neu miteinander verknüpft. Ich folge hilflos der Spur, frage ich mich, warum Unwin vorgeblich nichts zu begreifen scheint oder begreifen will. Zum Ende hin gibt es immer wieder Situationen, in denen die Reaktionen der Figuren nicht nachvollziehen kann. Wie ist es möglich, dass so eine zaghafte Persönlichkeit, wie Unwin, einen Menschen töten kann und es ihn nicht weiter beschäftigt. Der angebrandte Haferbrei des Morgens scheint ihn mehr zu verstören.
Hat der Autor selbst in den Wirren seines Traumes den Faden verloren? Die interessanten Ansätze gehen verloren in Berrys Bemühen, die Geschichte ganz besonders mystisch zu machen.

Das jedoch ist nur meine Version der Wahrheit. Aber jeder muss selbst erkennen, was der Traum für ihn bedeutet.
Für mich bleibt vieles ungeklärt, „Doch wenn alles durchschaubar ist, dann ist auch nichts mehr sicher, …“ S.358

interessante Links zum Buch:

Webseite des Buches
http://www.thirdarchive.net/book.html

Berrys Blog
http://www.thirdarchive.net/blog/

Interview mit Berry bei bookslut
http://www.bookslut.com/features/2009_04_014317.php

Audio-interview
http://www.dw-world.de/dw/episode/0,,5700226,00.html?maca=en-twitter_en_culture-4009-xml-mrss