… es geht um die Existenz als solche, um das Leben im Zwischenraum.
Ernst Augustin über sein neues Buch (Quelle: F.A.Z. )

Ich habe keine Ahnung.

Wirklich, ich weiß nicht, worum es in diesem Buch geht. Es ist eine farbenfrohe Seifenblase, die zerplatzt, sobald ich das Buch zuschlage. Zurück bleibt die Freude an der Schönheit und ein Gefühl von Leichtigkeit, gleichzeitig aber auch ein leicht seifiger Geschmack auf der Zunge und ein Hauch von Schwermut.

Ob es die Sonnenblumen sind, ein Mandelbaum, eine Brücke oder eines der vielen Selbstbildnisse, Vincent Van Goghs Werke zeichnen sich fast durchgängig durch eine besondere Farbigkeit aus. Auch Edward Munch und Wassily Kandinsky sind Meister der Farben.

Besonders im ersten Teil des Buches und zwischendurch immer wieder, denke ich beim Lesen an die Gemälde dieser Künstler, nicht nur weil das Buch vor Farbnuancen überquillt, sondern weil es ebenso verzerrt wirkt, wie die Werke eines Munch oder verfremdet wie ein Kandinsky. Aber es gibt noch etwas, was diese Künstler gemeinsam haben. Die moderne Psychologie sagt ihnen Symptome von Schizophrenie nach.

Unter Schizophrenie versteht man nicht,
wie allgemein falsch angenommen,
eine gespaltene Persönlichkeit,
sondern eine Störung in Denken,
Wahrnehmung oder Ausdrucksweise.
Siehe Wikipedia

Vor einiger Zeit habe ich mit Kunst im Verhältnis von Schizophrenie beschäftigt und musste sofort daran denken, als ich begann das Buch zu lesen. Es war mein erster Eindruck.
Wie überrascht war ich, als ich den Titel von Augustins Doktorarbeit las: „Das elementare Zeichnen bei den Schizophrenen“. Dieses Thema scheint ihn auch in seinen anderen Büchern niemals ganz zu verlassen.

In einem Artikel der FAZ erzählt Jan Bürger von seiner Begegnung mit dem erblindeten Autor. Für interessierte Leser kann ich das Interview sehr empfehlen. Es hat mir den Autor und das Buch näher gebracht. Auch wenn ich es noch immer nicht begreife, kann ich doch besser mit dem Nichtbegreifen leben.
Und es erklärt meine Faszination, die ich für die Sprache Augustins empfinde. In seiner Geschichte baut die Hauptfigur, die sich selbst Robinson nennt, unentwegt Räume, Häuser – Daheime. Und auch wenn man den Worten die führende, bauende Hand anmerkt, wirkt es nicht konstruiert, sondern ein Heim formend, ohne bemüht zu wirken.
– Verschachtelt, gemütlich, mit einer Spur Luxus und Humor und, nicht zu vergessen, der Wärme teefarbenem Lichts –

Nun möchte ich doch einen Versuch starten euch den Inhalt näher zu bringen.

Mehr oder weniger chronologisch erzählt Robinson von seinem Leben, oder besser von den vielen Räumen, die er in seinem Leben gebaut hat. Angefangen von der Taucherglocke, der gefluteten Kirche, den Besenkammern, bis hin zum lichtdurchflutetem Totenkopfhaus auf einer Insel beschreibt er die Farben und die architektonischen Besonderheiten und scheut sich dabei auch nicht, einen gefeierten Architekten in den Freitod zu treiben. Nein, natürlich nicht wirklich in den Freitod, schließlich hat er ihn ja noch aus der Oper kommen sehen.
Dabei wird er von den immer gleichen Gestalten gejagt. Einem kleinen Herrn in Anzug und Hut und 2 gut gekleideten Ganoven.

Jetzt wird es etwas unstet.
Die Geschichte eines sich selbst überlassenen Jungen wird von der des verfolgten Mannes abgelöst. Zwischendurch beginnt ein krimihafter Einwurf über den Vater, und die Andeutung einer Liebesgeschichte. Doch am Ende ist es nichts von Allem oder …

Oder, vielleicht … wie auch immer … besser ihr klickt euch in die Leseprobe.

Ich hab keine Ahnung.
Aber es war eine wundervolle Erfahrung.

.

Ernst Augustin
Robinsons blaues Haus
319 Seiten
erschienen im März 2012
im C.H.BECK Verlag
ISBN 978-3-406-62996-9



Danke an Blogg dein Buch für die Möglichkeit sich um dieses Buch zu bewerben.

Zauberhaft!

Damit ist eigentlich schon alles gesagt, manchmal braucht es nicht mehr Worte.


Nein, so kann ich das nicht stehen lassen. Denn die Neuauflage des Klassikers vom Verlagshaus Meshcheryakov ist wirklich ein ganz besonderes Kleinod. Mit viel Liebe zum Detail ist die bekannte Geschichte von Peter Pan auf Papier gebracht worden.

James Matthew Barrie
Peter Pan in Kensington Gardens
215 Seiten
erschienen im August 2011
im Verlagshaus Mescheryakov / Idmi
ISBN 978-3902755148

illustriert von Arthur Rackham

Schon das Format fällt aus dem Rahmen. Mit fast 30 cm kein Buch für unterwegs. Doch mit dem festem, hochwertigen Einband kann man sich gut in einen Ohrensessel kuscheln und einer Kinderschar vorlesen. Dafür ist die Geschichte von Peter Pan wie gemacht.
Das Buch lädt nicht nur zum Lesen, sondern auch zum kucken und anfassen ein. Schon das Cover zeigt, was den Leser erwartet, wundervolle Zeichnungen von Arthur Rackham. Ein düsterer, filigraner Wald umrankt den Titel. Die erhabenen Linien lassen sich mit den Fingerspitzen ertasten.
Das Motiv des Waldes zieht sich durch das gesamte Buch. Jeder Seitenrand zeigt ein wenig von den Ästen und Beeren, die dann in ein auf alt getrimmtes Papier verlaufen. Er dient auch als Hintergrund für die vielen Illustrationen, welche die Geschichte von Peter Pan lebendig werden lassen.

Die Geschichte erzählt nicht von dem lustigen Peter Pan, den wir aus Nimmerland kennen. J.M.Barrie erzählt, wie der Junge, der nicht erwachsen werden wollte, verloren ging. Die Geschichte ist ernster und manchmal ein bisschen traurig, aber nicht düster, denn der Ich-Erzähler ist selbst ein Junge, der die Geheimnisse des Kensington Garden ergründen möchte.  Neben der schönen alten Ausdrucksweise fällt auf, wie nahe dem Kindermund die Geschichte erzählt wird. Die Logik eines Kindes ist noch aus der Fantasie geboren nicht aus den Regeln, die man in der Schule lernt. So werden die Baby von den Vögeln ausgebrütet und zu den Müttern gebracht, die Elfenkönigin verlegt manchmal die Schließung des Park vor, damit sie länger tanzen kann, welke Blätter vergnügungssüchtig sind und die Elfen untänzlich, wenn sie traurig sind.

Ich wollte mich hinsetzten, in den besagten Ohrensessel und eine Meute Kinder um mich scharen und ihnen die Geschichte vorlesen, ich muss zugeben, nur für mich allein,fühlte ich mich etwas zu erwachsen für die Handlung. Aber die Handlung ist hier zwar nicht Nebensache, aber doch nicht alles, was das Buch ausmacht. Das Buch ist für Liebhaber, denn es feiert das Buchsein, mit allem was die Literatur zu bieten hat. Eine schöne Sprache, bezaubernde Illustrationen, opulente (das Wort hab ich in einer anderen Rezi auf Amazon gelesen und es passt einfach perfekt) Gestaltung.
Ein Stern fehlt, weil es eben alles ist, nur nicht einfach nur ein Buch zum lesen. Für mich ist es eine Spur zu viel Kunstwerk, aussergewöhnlich und wunderschön.

„Als das erste Baby der Welt zum ersten Mal lachte, brach sein Lachen in abertausend Stücke auseinander, die alle durcheinander pften, und daraus entstanden die Elfen.“
S. 116 

Danke an Blogg dein Buch für dieses wunderschöne Rezensionsexemplar!
Wer sich das Buch zu sich ins Regal holen möchte, kann es direkt über den Verlag bestellen.

Wohin hatte dieser vermaledeite Vogel sie geführt? Es war sowieso lächerlich, dass sie einem Spatz gefolgt war.

Na los Lassie, was soll ich hier?

Doch der kleine Spatz hopste herum, als wüsste er überhaupt nicht, dass er gemeint war. Sie hatte ihn Lassie genannt, weil er sich vor einer halben Stunde wie der Hund aus der alten Fernsehserie aufgeführt hatte. Er schilpte ganz aufgeregt und hopste dann davon, um kurz darauf wieder zurück zu fliegen und an ihrem Hosenbein zu picken. Das ganze wiederholte sich solange, bis Barbara sich erbarmte ihm zu folgen, wie einem Hund und jetzt tat er ganz harmlos.

Spielen wir plötzlich normaler Vogel, ja?

Barbara schüttelte den Kopf und sah sich um. Die kleine Seitengasse war ihr noch nie aufgefallen, obwohl sie Jahre lang, auf dem Weg vom Kinderheim zur Schule, daran vorbei gegangen sein musste. Sie stand vor einem großen Schaufenster und weil Lassie noch immer keine Anstalten machte, sich zu bewegen, zuckte sie mit den Schultern und schaute sich an, was der unscheinbare Laden anzubieten hatte.

Leise seufzte sie. Es war so ein Esoterikkram, Silberschmuck in Sonne, Mond und Sternform, billige Edelsteine, Tarrotkarten, Kerzen und Tee in ausgefallenen Geschmacksrichtungen.

Davon hatte sie die Nase voll, genau wie von den selbsternannten Hexenzirkeln. Das waren doch nur alles Schulmädchen, die sich etwas darauf einbildeten „besonders“ zu sein, auch wenn sich das Besondere auf die Vorliebe für schwarze Klamotten und hochnäsiges Geschwafel beschränkte.

Vielleicht war sie ungerecht, sicherlich waren nicht alle so, aber es fiel ihr schwer nicht enttäuscht zu sein.

In der heutigen Zeit eine Hexe zu sein, war wirklich nicht einfach. Da gab es diesen leidigen Schönheitswahn, der jede ordentliche Hexenwarze zur Herausforderung machte, die frechen Kinder, die sich nicht mehr erschrecken ließen und immer Widerworte geben mussten, von den Immobilienpreisen eines ordentlichen Hexenhäuschens mal ganz abgesehen. Auf der anderen Seite war es schon sehr beruhigend, dass man nicht mehr auf dem Scheiterhaufen landete, weil man neben einer verendeten Kuh stand. Und es war noch schwerer als Junghexe ohne Anleitung zu lernen, wie man eine richtige Hexe wird.

Ihre Mutter war eine richtige Hexe, auch wenn sie keine schwarzen Kleider trug oder nachts alberne Lieder sang, um die Mondgöttin um die Liebe des milchgesichtigen Jungen aus der Parallelklasse zu bitten. Aber ihre Mutter war nicht mehr da. Sie verschwand, als Barbara noch ganz klein war.

Es lagen auch einige Bücher im Schaufenster. Zwar war „Wassergymnastik – finden sie in den Wellen ihre innere Mitte“ kein Buch, dass sie interessierte, aber mit Kräuterwissen und historischen Erläuterungen zum Hexenkult konnte man selbst in einem Esoterikladen nicht viel falsch machen und wer weiß, vielleicht fand sie ja etwas Sinnvolles.

Obwohl es schon langsam dunkel wurde, brannte in dem Laden noch Licht. Zaghaft öffnete Barbara die Tür und erwartete ein mehr oder weniger melodisches Gebimmel. Es schien, dass so etwas zur Standardausrüstung eines jeden Esoterikgeschäftes gehörte. Aber es blieb still, als wollte die Tür sie nicht verschrecken. Das Innere des Ladens sah mehr nach Apotheke aus, als nach übersinnlichem Krimskrams. Alles war in übersichtlichen, hellen Regalen geräumt. Es roch sogar ein wenig nach Apotheke, der Geruch von Badezusatz und Hustenmedizin mischte sich angenehm mit Zitronenmelisse, alten Büchern und etwas, dass ihr aus der Kindheit bekannt vorkam. Barbara schloss die Augen und versuchte sich daran zu erinnern, was es war, doch sie sah nur die wenigen Erinnerungen an ihre Mutter, die wie alte, vergilbte Fotos in ihrem Kopf aufflackerten und die sie wie einen Schatz hütete.

Erleichtert stellte sie fest, dass sie hinter der dicken, weißen Holztheke keine Verkäuferin sah. Dafür war Lassie unbemerkt herein gehüpft und bekuckte sich die Federn der Traumfänger, die nach Größe sortiert von der Decke hingen. Barbara kam es fast so vor, als sähe der kleine, grau braune Vogel neidisch auf die farbenfrohen Flughilfen.

Wenn du möchtest, male ich dich an.“ schlug sie dem Tier vor und bekam ein lautes Schilpen als Antwort, welches sie schmunzelnd als empörtes „Nein“ interpretierte.

Ist ja schon gut.

Sie ging an einem Kalender mit Segenssprüchen von Engeln vorbei und durch Gänge angefüllt mit Räucherwerk und Ölen. Die Bücher über Kräuter fand sie weit hinten im Laden. Die praktischen Regale waren nach Kategorien und alphabetisch sortiert. Das gefiel Barbara. Sie selbst liebte die Ordnung, auch wenn die naseweisen Möchtegernhexen aus der Schule behaupteten, dass eine richtige Hexe das Chaos anbetete. Sie entschuldigten ihre eigene Liederlichkeit oftmals damit, dass die Natur ja auch chaotisch wäre. Aber Barbara sah das anders. Die Natur war ein Sinnbild der Struktur. Einiges war offensichtlich, wie das System der Jahreszeiten, anderes war schwerer zu durchblicken, zum Beispiel die evolutionäre Entwicklung von Flora und Fauna in gegenseitiger Abhängigkeit. Der Mensch an sich war eine systematische Komposition der Ausgewogenheit. Ihre Mutter sagte immer: „Ein Platz für alles, und alles an seinem Platz.“

Vielleicht würde sie nun öfter her kommen. Barbara fühlte sich wohl in den aufgeräumten Gängen, auch wenn sie zwischen „Nesselkraut – heilsam für Mensch und Tier“ und „Praxis des Schamanentums“ ein Buch über Outdoor-Camping fand. Jedenfalls gehörte alles in die Kategorie „Natur“, wie ein kleinen Schildchen oben am Regal Auskunft gab.

Neugierig suchte Barbara nach dem Schild auf dem „Geschichte“ stand. Als sie näher kam, sah sie, dass neben dem Bücherschrank ein weiterer Gang abzweigte. Weil er kaum beleuchtet war, hätte sie ihn fast übersehen. Naja eigentlich war es eher ein Kabuff, gerade tief genug, dass man beim vorbei gehen den antiken Schrank in der hinteren Ecke übersah. Dabei war die Holzarbeit eine wahre Schönheit. Die opulente und hervorragende Schnitzerei entsprach so gar nicht der sonstigen Ausstattung des Ladens. Die Holzwände waren mit einzelnen Blüten und schlanken Blätter verziert und oben saß, wie eine Krone, eine Lilie.

Auf der rechten Seite hing an einer Art Dorn, der aus den oberen Ecken ragte, ein Messingschild, glänzend poliert und doch sah man, wie alt das es war. Darauf stand in schnörkeliger Schrift „Geheime Schätze“.

Und kostbar sahen die Bücher in diesem Regal wirklich aus. Barbara roch das Leder, in das viele der alten Bücher gebunden waren.

Das Regalbrett in Augenhöhe war leicht gekippt und darauf lag, in der Mitte aufgeschlagen, ein einzelnes Buch. Wie gebannt starrte Barbara auf die geradlinige Handschrift, mit der die Seiten gefüllt waren.

Ein Grimoire!

Die heiser geflüsterten Worte erschreckten Barbara, die gar nicht bemerkt hatte, dass ihr der Gedanke aus dem Mund gehuscht war. Hastig schlug sie die Hände vor den Mund und schaute um die Ecke nach der Verkaufstheke, doch niemand schien sie gehört zu haben. Bis auf den kleinen Vogel war niemand zu sehen.

Passt du auf, Lassie? Wenn jemand kommt, warnst du mich mit einem lauten Tschilpen. Einverstanden?“ Der kleine Vogel piepste verschwörerisch.

Lächelnd drehte sich Barbara wieder zum Buch zurück. Sie platzte fast vor Neugierde, ob sie hier tatsächlich ein echtes Zauberbuch gefunden hatte. Vorsichtig blätterte sie die schweren Seiten um, auf denen jemand mit viel Sorgfalt Rezepte und Anleitungen für Rituale zusammen getragen hatte. Als sie mit den Fingerspitzen über die verblasste Tinte strich, fühlte sie die Magie, die darin gebunden war. Ihr schlug das Herz bis zum Hals. Sie hatte einen wahren Schatz gefunden und sie konnte die Finger nicht davon nehmen. Sicher war das Buch viel zu teuer für sie. Es zu kaufen, kam nicht in Frage und um so länger sie darin blätterte, um so größer war die Wahrscheinlichkeit, dass doch noch eine Verkäuferin auftauchte und sie davon jagte. Aber sie konnte es nicht einfach liegen lassen. Als wollte sie sich jede Seite einzeln einprägen, schlug sie eine nach der anderen um.

Sie war auf der ersten Seite angekommen. Jemand hatte sich viel Mühe gegeben den Titel mit kleinen Zeichnungen zu verzieren. Darunter stand in der ordentlichen Schrift, die Barbara so mochte, der Name der Hexe, der dieses Buch einst gehörte.

Für einen Moment konnte sich Barbara nicht bewegen, dann klappte sie das Buch zu und steckte es in ihre Tasche. Einfach so.

Als sie sich an den Traumfängern vorbei schlich, glaubte sie aus den Augenwinkeln zu sehen, wie die Augen der Pfauenfedern ihr verschwörerisch zu zwinkerten. Erst draußen bemerkte sie, dass sie den Atem angehalten hatte. Sie hatte noch nie in ihrem Leben etwas gestohlen und sie schämte sich schon jetzt dafür. Noch könnte sie es zurück bringen, denn niemand hatte sie bemerkt.

Barbara sah zu dem kleinen Vogel hinüber, der mit ihr hinaus geflattert war. Sie glaubte in den winzigen Kaffeebraunen Knopfaugen einen Vorwurf zu lesen.

Aber es ist das Buch meiner Mutter!“, stieß sie protestierend hervor und stürmte davon.

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Fingerübung
Muse Karfie:
Wassergymnastik, Tee, Kalender, Kaffee, Outdoor

Wenn es euch interessiert, ob Barbara das Buch wieder zurück bringt, wer ihr nun hilft eine richtige Hexe zu werden, was der kleine Vogel Lassie mit all dem zu tun hat und was man gegen Möchtegernhexen unternimmt, der schreibt mir bitte einen Kommentar. Vielleicht gibt es ja eine Fortsetzung der Geschichte.

Wenn es draussen so richtig kalt ist, wenn der Wind pfeift, der Schnee klirrt und die dunkle Nacht scheinbar kein Ende haben will, dann sind ein paar romantische Geschichten genau das Richtige, um es wieder warm ums Herz werden zu lassen, besonders wenn die Romantik sich hinter einer ausgewachsenen Gänsehaut versteckt.

Tanja Heitmann (Hg.)
rororo rotfuchs
Taschenbuch, 192 S.
01.11.2011
978-3-499-21626-8

… Leseprobe

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Teil 11
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Teil 13

Erschöpft lehnt Frek an den steilen Wänden des Passes. Fabales hatte ihnen kaum Pausen gegönnt. Seit Tagen irren sie in den Schluchten des Gebirges herum. 

Der Weltenbaum existiert. Verbissen beharrt Fabales darauf, dass sein Traum der Beweis dafür ist, dass Shania nicht tot ist. Sicher gehörte der dunkle Magier zu denen, die Vallaria erschaffen und versklavt hatten. Bei dem Gedanken an Vallarias unsicheren Schicksal verspürt er einen Stich. Doch er muss sich jetzt erst um Shania kümmern.

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Teil 10
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Teil 12


Als am nächsten Morgen die Sonne aufgeht, steht Frek auf der Terrasse der Akademie und starrt gedankenverloren auf die hoch aufragenden Berge des Himmelsgebirges.

Er bemerkt den Älteren erst, als dieser eine Hand auf seine Schulter legt. „Guten Morgen Frederick.
Ich habe mit dem Dekan gesprochen und wenn du möchtest, kannst du noch heute deine Magisterprüfung ablegen.“

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Das Buch „Brudermord“, aus der Eiswolf-Saga von Holger Weinbach, habe ich schon vor einiger Zeit gelesen. Nun da der 2. Teil endlich im Handel ist, kann ich es euch guten Gewissens empfehlen. Warum erst jetzt?

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Teil 9
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Teil 11


Fabales erkennt die düstere Umgebung sofort wieder. Suchend blickt er sich um.

„Fabales, endlich, ich dachte, ich würde es nicht schaffen.“, erleichtert wirft sich die fremdartige Frau in seine Arme und haucht dann ihm schüchtern einen Kuss auf die Wange.

„Das du was nicht schaffen würdest?“

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Un Lun Dun - China Miéville

Un Lun Dun - China Miéville

Unlundun ist in Gefahr.
Doch die Prophezeiungen sprechen von einer Auserwählten, die kommen wird, um die Stadt und ihre Bewohner zu retten. Was aber ist, wenn die Auserwählte ihre Aufgabe vergisst? Was passiert, wenn das Buch der Prophezeiungen sich selbst für völlig nutzlos hält und die Propheten keine Ahnung mehr haben?

Ich bin wirklich begeistert von dieser Geschichte, die mich mit ihrem Einfallsreichtum regelrecht überflutet hat. Und obwohl ich mich gefühlt habe, wie auf einer spannenden Stadtrundfahrt, überall gab es etwas zu sehen, merkwürdige Gebäude und überraschende Wesen, schafft es China Miéville, dass ich die Handlung selbst nie aus den Augen verloren habe und ich mich am Ende des Buch nicht erschlagen fühlte.

Zu der deutschen Übersetzung kann ich nicht viel sagen, kann aber nur jedem empfehlen es im Original zu lesen. Aufgrund der empfohlenen Altersklasse von 9-12, ist es mit Kenntnissen von einfachem Schul-Englisch gut zu lesen. Ich kann mir kaum vorstellen wie der ein oder andere Wortwitz ins Deutsche übersetzt worden sein soll. Auch wenn ich schon einige Jahre mehr drauf hab, als die empfohlenen 12, hat mich die literarische Farbenpracht und die intensive Erzählweise in seinen Bann gezogen.

Ich bin auch Wochen nach dem Lesegenuss noch immer hoch begeistert und kann es nur jedem ans Herz legen.

Die erste Zeit war sie der Wind. Wie oft hatte sie den Menschen die Haare zerzaust und mit den Blättern gespielt. Sie streichelte das Getreide, das in goldenen Ähren auf weiten Feldern stand. Das Leben war frei und ungezwungen. Und auch wenn sie damals noch nicht in der Lage war Gedanken hervorzubringen, so war es doch wie ein Gefühl, dass etwas fehlte.

Dann verband sich ihre Seele mit einem Baum. Und was ein stolzer Baum das war. Selbst als er noch ganz jung war, strahlte er schon etwas Besonderes aus. Seine wundervollen, schneeweißen Blüten strahlten und Menschen als auch Tiere besuchten ihn oft. Den Menschen wurde der Ort an dem der Baum stand eine Stätte der Magie und so sprachen sie mit ihm und baten um Hilfe bei Ritualen, Heilungen und seinen Segen. Sie benutzen seine starken glatten Äste als Werkzeuge für Druiden und gaben sie ihren Herrschern als Insignien der Macht. Er sah viele Menschen in seinem Schatten, sie liebten, sie hassten sich und oft wurden Kriege um ihn herum ausgetragen. Er sah die Freude auf ihren Gesichtern und die Trauer und fragte sich, denn der Glaube und die Ehrfurcht der Menschen ließen sein Bewusstsein wachsen, wie sich diese Empfindungen anfühlen mochten. Als Baum war sie stark und unbeweglich, aber ihre Seele war noch zu starr um dies alles selbst fühlen zu können. Und so sah der Baum zu, wie die Menschen ihre Lieben bei ihm begruben und ihm die Neugeborenen entgegen gehielten, damit seine Blätter sie streichelten und er sie somit segnete.

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