Sieh den Mond
30. Jun 2012
sieh ihn dir an diesen Mond
wie er dort oben thront
ist schon ganz gelb sein Lichterschein
verkürzt er eilig seine Wacht
als er hinunter in die Bäume kracht
sieh ihn dir an diesen Mond
hat vergessen wo er wohnt
wo sein Schnarchen sanft verhallt
gar nicht weit vom Nachbarhaus
jetzt mach doch mal einer das Licht aus!
nacht für nacht
05. Mär 2012
himmelstrunken
stehe ich
im Firmament
ewiglich
den Blick versunken
bodenschwer
stehe ich
verwachsen
ewiglich
im Efeu Meer
*
Nacht für Nacht
für Nacht für
Nacht
*
das Mondlicht verwehrt
von Wolken beschwert
mein Blick unverwandt
in Erinnerung gebannt
sehe ich
ewiglich
meinen Stern
*
inspiriert von einem Foto von Sarolta Bán
Diese letzte Nacht…
31. Dez 2011
In der letzten Nacht, die noch ganz dir gehört, verabschiede ich mich von dir in aller Stille.
Auch wenn es so wirkt, als hätte sich nichts verändert, trage ich deine Spuren doch in mir. Die Entscheidungen, zu denen du mich gezwungen hast, werden mich begleiten, in das kommende Jahr und die darauf folgenden.
Du warst mir ein gleichwertiger Gegner, denn mit dir war ich tapfer.
Du warst mir eine Herausforderung, denn mit dir war ich stark.
Du warst mir ein Freund, denn mit dir war ich glücklich.
Ich werde dich nicht aufhalten, mein alter Freund. Du musst gehen, ich weiß. Und morgen werde ich mit buntem Salut den Himmel bemalen und dir ein letztes Lachen schenken. Ich werde nicht den Abschied betrauern, sondern feiern, dass ich die Zeit mit dir genutzt habe.
Leb wohl, mein Freund, du warst ein gutes Jahr, Danke 2011.
Frohes Neues Jahr 2012
wünscht
eure Wortsplitter
*
nacht für nacht
28. Feb 2011
Manche Stunden umgibt eine Düsternis
Wolken verdunkeln mein Gemüt
und salzige Nässe verschleiert meinen Blick
dann kriechen unbedacht gesprochene Worte
kalt unter die Haut
und in meiner Seele gerinnt Ungesagtes
zu bittren Brocken
an solchen Tagen
tanzt auf jedem Sonnenstrahl
die Einsamkeit
doch in der Nacht
stehlen sich zwischen Wolken tausende Lichter hervor
vertreiben die Schatten meiner Gedanken
nacht für nacht
endet ein Tag
beginnt
Neues
nacht für nacht
01. Feb 2011
ich ergebe mich der Schönheit
nacht für nacht
auch wenn die Sterne
hinter Nebel verschwunden
und der Mond in Schatten getaucht
selbst bei tiefster Dunkelheit
kann ich sie fühlen
nacht für nacht
erhaben und still
nacht für nacht
19. Jan 2011
Es sind die kleinen Freuden
heißt es
die das Leben ausmachen
und so suche ich
nacht für nacht
zwischen grauen Wolkenfetzen
und Sternstaub
der auf den Schneeflocken glitzert
nach etwas
dass nicht sofort
in meinen Händen schmilzt
es ist immer die Nacht
die mich sehnsüchtig macht
dabei vergesse ich
dass es das Licht ist
das mich sehen lässt
nacht für nacht
12. Jan 2011
nacht für nacht
suche ich
nacht für nacht
träume ich
nacht für nacht
bin ich sehnsüchtig
bin ich
ich.
Daniel Scholten – Der Name der Dunkelheit *(1/5)
06. Okt 2010
„Der Name der Dunkelheit“ ist der 4. Teil der Reihe um Kommissar Cederström. Der Einstieg ist ein wirklich interessanter Leichenfund. Eine Tote sitzt zu Weihnachten erfroren an einem Strand auf einem Liegestuhl. Ein kreativer Mord. Welche Beweggründe mag der Mörder für solch eine seltsame Inszenierung haben oder ist es doch ein Selbstmord gewesen?
Der Titel des Buches scheint keinerlei inhaltlichen Bezug zu haben, bis auf die Tatsache, dass Stockholm um diese Jahreszeit mehr Dunkelheit als Licht aufzuweisen hat. Die Personen sind für mich in Teil 4 der Reihe nicht leicht nachzuvollziehen. Vielleicht ist es einfacher, wenn man beim Anfang beginnt. Allerdings findet sich in dem Buch eine Ansammlung seltsamer Charaktere, deren Verhalten mehr als seltsam ist.
Im Grund fällt es mir bei dem gesamten Buch schwer, es nachzuvollziehen. Die Zusammenhänge wirken konstruiert und bei vielen Dialogen frage ich mich,“ Worüber wird hier geredet?“ Viele Zufälle, seltsame Zusammenhänge, anstrengende Szenenwechsel machen das Buch schwer lesbar. Vieles wirkt von einem manischen Regisseur dirigiert.
Geschichten die nichts miteinander zu tun haben, werden mit seltsam wirkenden Zufällen miteinander verbunden. Am Ende wird grob erklärt, was passiert ist, aber die letzte Szene scheinen nur noch Gedankenfetzen des Autor zu sein, der vergessen hatte, das Ende zu schreiben. Das war definitiv ein nerviges Buch.
Ich hab mich noch nie so über die Verschwendung von Lesezeit geärgert. Es ist das erste Mal, dass ich das Gefühl hatte, dass der Autor selbst kein Interesse an seiner Geschichte hatte. Und die Gedankenlosigkeit mit der dieses Buch geschaffen wurde, macht mich wütend.
SeeRosenNachtHimmel
09. Aug 2010
in manchen Nächten
weichen die Wolken zurück
und geben den Sternen Raum
.
unzählige Wünsche
leuchtende Seerosen
getragen vom Wasser eines schwarzen Teiches
nie ruhig
in immerwährender Bewegung
sie vibrieren wie kleine Hoffnungen
tief in mir verborgen
begraben von den Wenns und Abers
meines Lebens.
.
manchmal genügt ein Ausatmen
und der dünne Faden
der die Blüte an ihrem Platz hält
zerreißt
ein Wunsch bahnt sich seinen Weg
gleißend und hell
und mit ihm
die Hoffnung.
Brom – Der Kinderdieb **** (2/5 & 5/5)
07. Jul 2010
*zur Bewertung:
Hey, das ist mein Blog und da kann ich entscheiden, ob mir eine Bewertung nicht ausreicht. Hier brauchte ich nunmal 2 Bewertungen {:
Ich mag die Bilder von Gerald Brom. Sie sind düster, makaber, fantasievoll. Er hat für meine Lieblingskartenspiele (Kennt das noch jemand? Magic – the Gathering) gezeichnet und meine Lieblingsrollenspiele. Und im Internet kursieren viele seiner Fantasybilder als Avatare.
Ich war völlig überrascht, als ich erfuhr, dass ich gerade ein Buch von ihm gelesen hatte.
Sein drittes Buch ist inspiriert von der Geschichte um Peter Pan.
Peter ist ein Kind des Waldes, ganz anders als die Menschenkinder, mit spitzen Ohren und goldenen Augen und noch immer ein Baby, als er zu Sprechen beginnt. Aus Angst verstößt ihn seine menschliche Mutter und setzt ihn mitten im Winter im gefährlichen Wald aus. Doch er überlebt und findet nach einigen Jahren den Weg nach Avalon, der Insel der Dame.
Wir treffen Peter im heutigen New York wieder und er ist auf der Suche nach verlorenen Kindern. Es sind die Ungewollten, die Misshandelten, die Traurigen, die Einsamen, die Heimatlosen, die Peter sucht und durch den Nebel nach Avalon bringen will. Dort sollen sie zu seinen Teufeln werden, eine Bande wilder Kinder, die sich im Kampf üben. Denn Avalon ist im Krieg gegen die Fleischfresser und langsam vernichtet die Geißel alles Leben auf der Insel.
Es ist die dunkle Geschichte von Peter Pan, blutrünstig und verdorben. Es gab viele Lesemomente, an denen ich das Buch voller Grauen und teilweise angewidert beiseite legen musste. Wenn ein 6-jähriger Peter von einer Sumpfhexe sexuell angegriffen wird, geht das über meine Schmerzgrenze hinaus.
Trotzdem habe ich immer weiter gelesen. Die Geschichte der Dame des Sees, Königin von Avalon, und die alten Legenden, Peters Leben, seine Vergangenheit und der Kampf um das letzte magische Land, sind zu packend, als dass ich es bleiben lassen konnte.
Brom webt hier ein Gespinst aus Elfenhaar und Feenglitzerstaub, der in die dunkelsten Ecken der menschlichen Grausamkeit leuchtet. Die Sprache und die unerbittliche Brutalität machen die Botschaft des Buches teilweise mehr als deutlich. Ein wenig mehr Raffinesse hätte der Geschichte, meines Erachtens, gut getan. Vielleicht war es aber gerade deshalb packend wie ein Sog, aus dem es kein Entkommen gibt, bis zum tödlichen Ende, egal wie sinnlos es scheint.
Am Ende war ich enttäuscht, dass die Wahrheit zu nah an die Realität heran kommt.
War die Geschichte von J. M. Barrie noch ein fröhliches Kinderbuch mit kritischen Aspekten, rate ich davon ab Broms „Der Kinderdieb“ Kindern oder Jugendlichen in die Hand zu geben. Die Gewalt und sexuellen Anspielungen könnten sogar einigen Erwachsenen zu weit gehen. Was mir besonders nahe geht, ist der Zusammenhang mit Kinder, die entweder Opfer oder Täter sind.
Das Buch „Der Kinderdieb“ ist wie Broms Bilder düster und bedrückend. Für mich war es sowohl ein Highlight als auch abschreckendes Beispiel. Ich bin hin und hergerissen. Die Kapitel sind mit eindrucksvollen Schwarz/Weiß-Bildern unterteilt und in der Mitte des Buches gibt es zusätzliche Hochglanz Farbbilder. Für mich ist das eindeutig ein Pluspunkt.
Wer also nicht vor drastischer Darstellung von Gewalt an, von und mit Kindern zurück schreckt, der mag sich bitte selbst ein Bild machen.
Doch seid gewarnt! Peters Lächeln ist ansteckend, nicht einmal die Sterne können ihm widerstehen.