Fast würde ich es gute Fanfiction nennen. Jedenfalls scheint mir, als habe der Autor hier all die Dinge zusammen getragen, die er selbst am liebsten mag. Der klassische Krimi wird mit Steampunk gemischt und mit Zombie Apokalypse und einer Spur Action gewürzt. Und zählt eine mechanisch gepimpten Queen Victoria eigentlich schon zu SciFi?

George Mann
Affinity Bridge
448 Seiten
erschienen im September 2011
Piper Fantasy
ISBN 978 – 3492702386

Sir Maurice Newbury ist im Auftrag der britischen Krone, unterwegs und ermittelt in den außergewöhnlichen Fällen. In ihm finde ich so viele meiner Lieblingsfiguren wieder, das Britisch-Aristokratische eines Lord Peter Wimseys, z.B., ohne jedoch an dessen Lässigkeit heran zu reichen. Genauso wenig kann leider Newburys Assistentin Veronica Hobbes Wimseys Partnerin Harriet das Wasser reichen. Auch erkenne ich den großen Sherlock Holmes – aber eher aus den Guy Ritchie Filmen, als den Conan Doyle Büchern – in Newburys Enthusiasmus gegenüber der Technik, der dunklen Leidenschaft für Drogen und der aufkommenden Unruhe, wenn es nichts zu tun gibt, allerdings fehlt ihm Holmes Genialität. Im Gegenteil, manchmal wirkt der gute Mann etwas schwer von Begriff. Ich finde außerdem noch ein wenig von Indianer Jones und James Bond in Newburys Persönlichkeit und, fast hätte ich es vergessen, natürlich, John Sinclair. Hier, muss ich sagen, ist George Manns Buch sprachlich dem Original ein wenig voraus.

Steampunk, Zombies und klassischer, britischer Krimi, wie passt das zusammen? Eigentlich überraschend gut.

1901: In einem nebeligen London sterben die Menschen in dem ärmlichen Viertel Whitechapel. Die Menschen haben Angst vor dem Geist eines Polizisten, der die Morde begehen soll. Wenn es um Geister geht, ist Newbury in seinem Element, denn das Mystische, das Übernatürliche ist sein Spezialgebiet. Doch bevor er dem Chief Inspector von Scotland Yard bei diesem Fall helfen kann, stürzt eines der dampfbetriebenen Dampfschiffe ab, die Londons Himmel bevölkern. Die Königin persönlich setzt Newbury auf diesen Fall an.

Oh, und dann gibt es noch die Zombies, die Londons Straßen unsicher machen. Sie haben zwar nur bedingt etwas mit der Handlung zu tun, machen aber Spaß und Spaß muss sein.

Eigentlich ist die trashige Ansammlung der coolsten Details aus Buch und Film wirklich unterhaltsam zu lesen und lässt mein Nerd-Herz höher schlagen. Doch leider ist der Schreibstil unglaublich bevormundend. Man überlässt es mir nur selten selbst, die Situation oder Person zu begreifen. Lässt der Autor zB. die Assistentin Veronica seufzen, die Augen niederschlagen und sich in den Stuhl sinken, ist es nicht meiner Fantasie überlassen, in ihr die Erschöpfte zu erkennen. Der Autor will anscheinend kein Risiko eingehen, dass womögliche falsche Eindrücke aufkommen und schreibt sicherheitshalber noch einmal explizit, wie abgekämpft die nette Dame ist. Das ist auf die Dauer ermüdend. Und dann sind da diese Kampfszenen. …

„Er legte sein ganzes Gewicht in den Stoß und durchbohrte den Leib des Wesens. Das Schwert drang tief ein, sogar das Heft versank im Bauch der Kreatur. Er drehte die Klinge herum und bemühte sich verzweifelt, das böse Geschöpf aufzuhalten und irgendeine Art von Reaktion zu erzwingen. Unbeeindruckt stürmte das Ungeheuer weiter auf Hargreaves los, der inzwischen die Klinge fahren gelassen hatte und mit bloßen Händen auf das Gesicht des Gegners einschlug, während er sich zugleich wand, um den Raubtierklauen des Angreifers zu entgehen. Nicht lange und er zuckte nur noch anfallartig, denn er hatte nichts ausrichten können, und das Wesen hatte ihn an sich gezogen und ihm mit einem einzigen schrecklichen Schnappen die Kehle herausgerissen.

Entsetzt zog Coulthard den Säbel zurück und schlug nach dem Angreifer, der den erschlafften Körper seines Freundes festhielt.“

Nach allem was passiert, kann er den Säbel, der tief in den Gedärmen des Monsters steckt, hinausziehen?

Naja vielleicht fehlt es mir einfach an Fantasie den von George Mann beschriebenen Bewegungsablauf nachzuvollziehen. Auch ein späterer Kampf auf dem Dach einer fahrenden Strassendampflok spielt sich ähnlich ab. Wobei … als schnelle Action-Filmszene würden die Kämpfe bestimmt gut aussehen.

Der Auftakt zu einer neuen Streampunk – Krimreihe ist kein Buch zum Nachdenken und auch nicht um in einer schönen melodischen Sprache zu schwelgen. Aber es ist unterhaltsam und mit vielen „Das kenn ich doch“- Momenten gespickt.

George Mann

Nachdem Cassandra im ersten Teil mehrfach um ihr Leben rennen und kämpfen musste, erfährt sie nun auch warum. Die Kraft der Pythia hatte entschieden, ausgerechnet sie als Erbe anzuerkennen und nun scheint es, als versuchte jeder, der etwas in der magischen Gemeinschaft etwas zu sagen hat, Kontrolle über ihr Leben zu erhalten, um sie zu manipulieren oder, wenn das nicht möglich, sie eben aus dem Weg zu räumen.

Auch im zweiten Teil hat Cassandra nicht weniger zu tun. Rasant versucht sie ihre Rivalin (um den Titel Pythia) Myra zu finden, die immer wieder die Vergangenheit manipuliert, um schlussendlich etwas zu bewirken, dass sie selbst an die Macht bringt. Sowohl der Senat (eine Gruppierung der Vampire), als auch der silberne Zirkel (Vereinigung der Magiebegabten) sind hinter ihr her, da sie versucht hat, sich ihrer Kontrolle zu entziehen. Auch Pritkin, ein Magier der schon im ersten Teil für viel Spaß sorgte und für Cassandra so erfreulich ist wie ein Pickel am A…. llerwertesten, versucht sie für seine eigenen Motive zu benutzen.

Immer noch hadert Cassandra mit ihrem Erbe, bald muss sie sich entscheiden, denn wieder einmal hat sie die Wahl zwischen Tod und Teufel. Als wäre das alles nicht genug, erfährt sie, dass Mircea, ein Vampir, der ihr im ersten Teil sehr nahe gekommen ist, ein Geish, einen Bann über sie gelegt hat, der sie schützen sollte und sie an ihn bindet. Doch etwas geht schief zwischen den Zeiten und der Bann bringt beide fast um den Verstand. Den Rest des Beitrags lesen »

„Touch the Dark“ ist das erste Buch einer Fantasy – Reihe mit Vampiren, Magiern, Göttern, mytischen Wesen, Feen… hab ich was vergessen? Womöglich, denn Karen Chance eröffnet in diesem Buch ein Feuerwerk fantastischer Elemente, die für den ein oder anderen vielleicht zu viel und zu schnell sein mögen, mich aber, wie man so schön sagt, im Sturm erobert hat.

Ich halte den deutschen Titel  „Untot mit Biss“ für unglücklich gewählt, wohl um ein wenig am Erfolg der „Biss-Reihe“ teilzuhaben. Doch dies hat das Buch gar nicht nötig.

Cassandra Palmer, benannt nach der griechischen Seherin Cassandra, ist eine begabte, aber ungeübte Hellseherin.
Antonio, ein Vampir, der sie nach dem Unfall ihrer Eltern aufnimmt und erzieht, achtet sehr darauf, dass ihre Fähigkeiten ihm zwar helfen, jedoch nicht stark genug werden, um ihm gefährlich zu werden. Umgeben von Grausamkeit und Gewalt, von furchtbaren Visionen heimgesucht, wird aus dem Mädchen Cassandra die starke und eigenwillige Frau Cassie. Zwar kann sie nicht verhindern, dass ihre Visionen dem verhassten Ziehvater seine Mafia-Geschäfte erleichtern oder gar ermöglichen, jedoch schafft sie es, ihre zweite Fähigkeit vor ihm zu verstecken. Cassie ist in der Lage Geister zu sehen und mit ihnen zu sprechen. Diese meist eher nervende Gabe hilft ihr jedoch bei der Flucht, als sie erfährt, dass Antonio etwas mit dem Tod ihrer Eltern zu tun hat. Aus dem Untergrund heraus versucht sie den Vampir auf Grund seiner Mafia-Geschäfte hinter Schloss und Riegel zu bringen, doch leider kommen sie und die Polizei zu spät. Antonio und alle Spuren sind verschwunden. Sie hat es nicht geschafft ihm Einhalt zu gebieten und doch konnte sie ihn genug schwächen, um sich seiner ewigen Rache sicher zu sein. Nicht nur, dass sie, sein wichtigster Besitz, verschwunden ist, nein sie hatte es auch gewagt, sich gegen ihn zu erheben. Den Rest des Beitrags lesen »