Ransom Riggs – Die Insel der besonderen Kinder ***(3/5)

27. Jan 2012

Normalerweise lasse ich mich nicht leicht davon beeinflussen, wenn ein Buch von allen Seiten gelobt wird. „Die Insel der besonderen Kinder“ von Ransom Riggs ging durch diverse Onlineportale und Literaturblogs, man schrieb über das schöne Cover, die Fotos und die spannenden Story, es war, so mein Eindruck etwas Besonderes. Meiner Meinung nach ist das Cover mit dem schwarz – grün Kontrast nicht unbedingt schön, jedoch sehr auffällig und es machte mich neugierig, schön dagegen sind die alten Fotos der „besonderen“ Kinder, die im Buch zu finden sind.

Vielleicht war es das Wort „besonders“ im Titel, was mich irrationaler Weise verführte, auf jeden Fall waren es die Fotos, deren Geheimnisse ich zu entdecken hoffte und ein wenig war es das düstere Cover, welches ein schauriges Lesevergnügen versprach. Ich wollte das Buch lesen, gleich und nicht, wie sonst, nachdem sich das emotionale Gruppenkuscheln gelegt hat, nachdem kritische Rezensionen die rosarote Brille zurecht gerückt hätten.

Deshalb gibt es das Fazit gleich zuerst: Ich bin enttäuscht.
Ich fürchte, ich hatte zu hohe Erwartungen, die nicht erfüllt wurden und ich fürchte, dass die Ernüchterung meine Buchbesprechung überschattet. Das lässt sich nicht vermeiden, ich bin chaotisch kreativ. Meine Meinung ist subjektiv. Aber ich hab euch wenigstens gewarnt.
🙂

Wie der Klappentext und auch die Leseprobe versprachen, beginnt das Buch mystisch und sehr spannend. Jacob erzählt von seinem Großvater Abraham, von dessen Märchen über fantastische Reisen, die Insel mit den besonderen Kindern und über Monster. Während Jacob älter wird und sein Großvater seniler, verliert Jacob den Glauben an die Geschichten, die ihn in seiner Jugend so begeistert hatten. Doch als Abraham ermordet wird, sieht Jacob sie mit eigenen Augen. Die Monster!
Und er muss versprechen die Insel zu finden. Die Insel von der er glaubt, dass sie nur in der Fantasie seines Großvaters existiert.

In den Monaten nach dem Tod seines Großvaters versinkt Jakob in Depressionen, denn er erfährt am eigenen Leib, dass niemand ihm Glauben schenkt. Und auch seine Suche nach der Insel der besonderen Kinder erscheint ausweglos, bis er einen alten Brief findet, dessen Absender die Schulleiterin Miss Peregrine ist, Cairnholm Island, Cymru UK.

Auf der Insel findet er ein Waisenhaus. Es ist verlassen, zerbombt und völlig zerfallen. Doch was als Ende einer Suche erscheint, entwickelt sich zu dem Anfang eines gefährlichen Abenteuers.

Für Jacob und die besonderen Kinder ist es tatsächlich ein gefährliches Abenteuer, denn auch die Monster sind auf der Insel, aber obwohl ich die Handlung bis zu dieser Stelle durchaus interessant fand, wird es nun langatmig und teilweise für mich auch unlogisch. Vielleicht wollte ich einfach mehr über die Kinder und ihre fantastischen Begabungen erfahren, doch es bleibt vor allem die Geschichte von Jacob und die der Monster. Besonders die Idee um die Mörder von Jacobs Großvater hat mich nicht überzeugt und das Element Zeitreisen war dann doch einfach zu viel.

Ransom Riggs schafft es nicht bei mir mit seinen Worten Atmosphäre zu schaffen. Mir fehlt das Zauberhafte, die Magie der Worte, das Besondere.

Bei der Aufmachung des Buches hat man sich jedoch sehr viel Mühe gegeben. Innen ist das Buch einer alten Tapete nachempfunden. Auch die Seiten, welche die Kapitel voneinander trennen, haben diesen schönen alten Druck. Und dann sind da natürlich noch die Fotos, 43 kleine Kostbarkeiten im Buch verteilt. Es macht wirklich Spaß im Buch herum zu blättern. Eine Geschichte auf die ausgefallene Fotos aufzubauen, war eine wunderbare Idee und diese Geschichte hätte ich gern gelesen.

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